THEMA DES TAGES

Gefilmt bei der Tankstelle

Einmal im Jahr gibt die Berufsgenossenschaft eine große Aktion in Auftrag, welche die Vermittlung von pädagogischen Lehrinhalten zum Ziel hat. Dabei greifen die Betreiber gezielt auf ein breites Spektrum medialer Verbreitungsmittel zurück. Vor diesem Hintergrund bot die Aral-Tankstelle in Bürstadt gestern das Szenario für eine neue Filmproduktion.

"Bloß keinen langweiligen Unterrichtsfilm"

Ludwigshafener Medienagentur nutzte Aral-Tankstelle als Drehort für Filmproduktion

BÜRSTADT (mo) - Einmal im Jahr gibt die Berufsgenossenschaft eine große Aktion in Auftrag, um pädagogische Lehrinhalte zu vermitteln. Dabei greifen die Betreiber gezielt auf ein breites Spektrum medialer Verbreitungsmittel zurück. Vor diesem Hintergrund bot die Aral-Tankstelle in Bürstadt gestern das Szenario für eine neue Filmproduktion.

Die Dreharbeiten nahmen um 7.30 Uhr ihren Anfang. Das Team um den verantwortlichen Produzenten Thomas Plonsker umfasst 22 Personen: Kamera- und Technikpersonal, Regiestab und Schauspieler. Der 46-jährige studierte Sozialwissenschaften und Medienpädagogik und ist seit 1982 in der Film-und Multimediabranche etabliert.

Kiebitze

Mit seiner Agentur "plonsker media", die ihren Sitz in Ludwigshafen hat, produziert er seit zehn Jahren hochwertige Schulungsfilme. Unter anderem für die Berufsgenossenschaft, die seit nunmehr 30 Jahren solche und ähnliche Beiträge zum Thema "Sicherheit an Schulen und Betrieben" von Spezialisten planen und realisieren lässt.

In diesem Jahr liegt der Schwerpunkt der Aktion im Bereich Verkehrssicherheit, das Motto lautet: "Jugend will sicher leben". Plonsker und sein Team drehen zu diesem Zweck einen viertelstündigen Kurzfilm, die Anfangssequenz (drei Minuten) wurde gestern in Bürstadt unter Dach und Fach gebracht. Der Bereich in und um die Aral-Tankstelle diente den Machern fast einen ganzen Tag lang als Set.

Ein ungewohnter Anblick für die Kunden, von denen sich wohl nicht wenige die Augen reiben mussten. Zwischenzeitlich mussten sie sich ihren Weg zum Schalter zwischen Kabeln, Lampen und Schauspielern hindurch bahnen. Es kommt ja auch nicht alle Tage vor, dass ein professionelles Filmteam in Bürstadt aktiv wird. Entsprechend groß waren bald das Interesse und die Neugierde bei den Kiebitzen.

Für Thomas Plonsker und seine Kollegen gehören solche Abläufe zum beruflichen Alltag. Die Mannschaft besteht durchweg aus Profis.

Regisseur Leo Hiemer stammt aus Kaufbeuren und kommt aus dem Spielfilmbereich. Streifen wie das Drama "Daheim sterben die Leut" werden in Programmkinos aufgeführt. Auch Kameramann Marian Czrua gehört zu den alten Hasen der Branche.

Profis

Plonsker legt bei seiner Arbeit großen Wert darauf, "bloß keinen langweiligen Unterrichtsfilm" abzudrehen. Das Thema Arbeitsschutz- und -sicherheit ist ein ernstes Thema, doch sollen als Zielgruppe gerade Jugendliche, in erster Linie zunächst einmal Berufsschüler angesprochen werden. Sämtliche Landesverbände der Berufsgenossenschaft zusammengefasst handelt es sich hierbei um eine Klientel von bis zu einer Million Personen.

Im Film dreht es sich um die Frage: "Was steuert dich, wenn du ein Auto steuerst?" Es geht allgemein betrachtet um Emotionen und ihren Einfluss auf das Fahrverhalten junger Menschen, insbesondere bei Führerscheinneulingen.

Dem Projekt liegt eine umfangreiche Studie des Deutschen Verkehrssicherheitsrates zu Grunde. Der fertige Film soll noch in diesem Jahr dem Lehrpersonal an den Berufsschulen als Arbeitsmaterial und Gesprächsbasis für ihren Unterricht dienen.

In dem Plot geht es im Grunde um eine Dreiecksgeschichte zwischen jungen Menschen.

Drehort Aral-Tankstelle: am Set ging es gestern rund. (Bild: mo)

Lovestory

Zwei Jungs sind in die gleiche Frau verliebt. Während der eine mit einem protzigen Auto angeben kann, handelt es sich bei seinem Konkurrenten um einen ruhigeren Charakter mit weniger imposanten Wagen.

Das Buhlen nimmt beinahe ein böses Ende, eine Crashszene ist im Drehbuch vorgesehen, und für wen sich die junge Schöne letztendlich entscheidet, bleibt offen, oder doch nicht?

Fünf Drehtage sind vorgesehen. Unter anderem in der Berufsschule in Ludwigshafen und in einer Diskothek. Die Schauspieler wurden teils in Stuttgart und in Berlin für das Projekt gecastet. "Die Freigabe für den Film soll noch im August erfolgen", erklärte Plonsker in einem Gespräch dieser Zeitung, und fügte noch ein Wort des Dankes hinzu: "Die Zusammenarbeit vor Ort mit Herrn Koller, dem Pächter der Tankstelle, war vorbildlich, und das ist nicht selbstverständlich".