aus: Hessischer Anzeiger vom 21.03.2002 (Seite 5)

Foto

Klettern mit Handicap: Veronika Henze aus Kassel versucht, mit Doppelsehbrille (verwischt die Kontoren) und zusätzlichen Gewichten am Körper, eine fünf Meter hohe Kletterwand zu erklimmen. Brille und Gewichte bewirken bei der Kletterin das Gefühl, Alkohol getrunken zu haben.

FOTO: LANTELME

BERUFSSCHÜLER

Durch Schulung sicher unterwegs

"Sicher unterwegs" - 128 000 hessische Berufsschüler beteiligten sich an einer entsprechenden Aktion der gewerblichen Berufsgenossenschaften. Die Willy-Brandt-Schule in Kassel erhielt den Sonderpreis.

KASSEL Die Berufsschüler der Willy-Brandt-Schule in Kassel als Helfer in der Not: Für die Dauer eines halben Jahres pflegten und flickten die Auszubildenden Fahrräder von Grundschülern im Raum Kassel. Dafür wurde der Schule jetzt im Rahmen des bundesweiten Wettbewerbs ,,Sicher unterwegs" der mit 500 Euro dotierte Sonderpreis verliehen.

An dem vom Verband der gewerblichen Berufsgenossenschaften organisierten Wettbewerb hatten sich auf Landesebene 103 von 119 beruflichen Schulen beteiligt. Die Aktion stand unter der Schirmherrschaft des Bundesverkehrsministers Kurt Bodewig sowie der früheren Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Annette Schavan.

Seit 30 Jahren

Indem sich die Schüler, die meist schon im Besitz eines Führerscheins sind, im Unterricht mit dem Thema Verkehrssicherheit beschäftigen, sollen sie zu animiert werden, künftig vorsichtiger zu fahren. Und dies ist nach Ansicht von Wolfgang Seifert, Vorsitzender des Arbeitskreises für Arbeitssicherheit bei den gewerblichen Berufsgenossenschaften, auch dringend nötig: Allein im Jahr 2000 verunglückten bundesweit 112 946 junge Männer und Frauen im Straßenverkehr, 1736 von ihnen starben. Auch und gerade leichtsinniges Verhalten habe dies bewirkt, erklärte er gestern während der Abschlussveranstaltung der Aktion in der Willy-Brandt-Schule. Den Wettbewerb gibt es bereits seit 30 Jahren. Und seit Anfang an ist die Willy-Brandt-Schule mit dabei. Rund 1000 Schüler aus den Gesundheitsberufen, angehende Floristen und Gärtner aus ganz Nordhessen werden hier unterrichtet. Die meisten von ihnen kommen per Pkw. Hin und wieder verunglücken sie auf dem Weg zur Schule, sagt Schulleiter Reiner Heine. Im Unterricht würden diese Unfälle dann aufgearbeitet. Auch damit erhofft man Sich eine Sensibilisierung.

Sicherheitstraining

Allgemein wurde das Thema in der Willy-Brandt-Schule in mehreren Fächern umgesetzt und behandelt. Hinzu kamen Sonderaktionen wie Sicherheitstrainung, Infostände, Simulationen. Außerdem hatten die Schüler und Schülerinnen Gelegenheit, ihre Autos auf die Verkehrssicherheit hin überprüfen zu lassen.

Neben dem Sonderpreis für gelungene Umsetzung wurden auch Preise an diejenigen Schulen vergeben, denen es gelungen war, möglichst viele Schüler in die Aktion einzubinden. Hierzu gehörten in Nordhessen auch die Kreisberufsschulen in Bad Hersfeld und Rotenburg, die Reichspräsident Friedrich-Ebert-Schule in Fritzlar, die Oskar-von-Miller-Schule Kassel, die schon genannte Willy-Brandt-Schule in Kassel sowie die Aus- und Fortbildungsstätte der Hessischen Straßenbauverwaltung in Rotenburg. Diese Schulen erhielten zwischen 200 und 400 Euro.

Schülerpreise an die Sieger des Abschlusstestes erhielten: Janina Thiele (Ursulinenschule Fritzlar), Dirk Tschosnig (Friedrich-Ebert-Schule Fritzlar) und Andy Lecke (Max-Eyth-Schule Kassel).

BRE
 
- - - Fenster schließen - - -