aus: "Rheinpfalz" vom 03.12.2002

Das Firmen-Porträt

Trockene Themen in flotten Formen

Plonsker Media bekommt für Lehrfilm "Angels never die" Preis bei "Corporate Media Wettbewerb"

Von unserem Mitarbeiter Michael Becher
 

Juni 2001: Dreharbeiten in der Ludwigshafener Disco „Loft". Dort produziert Thomas Plonsker eine Szene für seinem 13-minütigem Unterrichtsfilm „Angels never die" (wir berichteten). 30 Statisten auf der Tanzfläche verbreiten echtes Saturday-Night-Fever. Die Tanzenden sind die Kulisse für eine Liebesgeschichte, die beinahe tödlich endet. Nur wenige Zentimeter schrammen die Wagen der beiden Hauptdarsteller am Frontalzusammenstoß vorbei. Ende gut, alles gut heißt es anderthalb Jahre später auch für Plonsker. Vor zwei Wochen nahm der Ludwigshafener Produzent einen Preis für „Angels never die" entgegen, einen „Award of Master", verliehen von Corporate Media, ein Wettbewerb für Industrie- und Unterrichtsfilme.

Das Studio der kleinen Produktionsfirma „Plonsker Media" ist in der Gartenstadt, hier steht der Schnittcomputer und hier arbeitet das Zwei-Mann-Team des Firmengründers. In Landau wohnt der 48-Jährige - dort zahlt er auch Gewerbesteuer. Plonsker produziert Industrie- und Unterrichtsfilme, Multimedia- und Internet-Anwendungen für Unternehmen und Verbände. Es sind Filme zu Themen wie Sicherheit am Arbeitsplatz oder eine CD-Rom über Bluthochdruck. So richtig spannend hören sich diese Themen nicht an. Wie kann man da Langeweile und den gehobenen Zeigefinger vermeiden, ohne den Inhalt zu verwässern? „Wir suchen nach untypischen Formen wie Comedy, Soap oder Rap und nach ansprechenden Themen, die die jeweilige Zielgruppe erreichen", so der studierte Soziologe.

Siegerfilm mit klarer Botschaft

Beispiel „Angels never die": Der Film wurde für die Landesverbände der gewerblichen Berufsgenossenschaften zum Thema Verkehrssicherheit gedreht und von Berufsschülern in ganz Deutschland gesehen. Im Vordergrund des Films spielt sich eine Liebesgeschichte ab. Zwei Jungs buhlen um ein Mädchen. Hintergründig geht es um die Sicherheit auf dem Weg zur Arbeit. Die Rivalen sind Fahranfänger, der Draufgänger fährt einen roten BMW, sein ruhiger Kontrahent einen unauffälligen Fiat. Plonsker erklärt, dass der Film eine banale und doch meist missachtete Botschaft vermittelt: „Wir nehmen unsere Emotionen mit hinters Steuer."

Dem Kreativkopf und Ideengeber selbst kommen hinterm Steuer viele Einfälle. Mittlerweile ist für den Pendler die Fahrt Landau-Ludwigshafen wichtiger Teil seiner Denkroutine geworden – die A65 als Ort der Besinnung und Kreativität. Ideen hat er viele, doch sollen die mit möglichst kompetenten Partnern umgesetzt werden.

So will er mit einer interaktiven CD-Rom den Chemieunterricht für Blinde und Sehbehinderte bereichern. Mit dem fachlichen Rat der Marburger Blindenanstalt soll die Stahlherstellung für Blinde erlebbar gemacht werden. Keine leichte Aufgabe – seit mehr als einem Jahr arbeitet sein Team an der CD. Auch andere Projekte Plonskers tragen die Handschrift eines leidenschaftlichen Pädagogen. Und die eigene Handschrift ist ihm wichtig. Nach einem Zwischenstopp in der Ludwigshafener Volkshochschule war er über zehn Jahre Angestellter verschiedener Produktionsfirmen, 1998 machte er sich schließlich selbstständig, weil er nicht nur ausführen, sondern auch ausdenken wollte.

 

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