Aufgabe "Die Kamera":
Im Voraus muss Ernsthaftigkeit gefordert werden, da die Teilnehmer (TN) Verantwortung für andere übernehmen müssen (wie auch in verschiedenen Situationen am Arbeitsplatz)!
Die TN bilden Paare, einem Partner werden die Augen verbunden. Der sehende TN nimmt den „Blinden“ an der Hand und führt ihn an einen ausgewählten Ort (gerne auch über unebenen Grund, Treppen etc.). Der Zielort kann z. B. ein Maschinenarbeitsplatz sein oder aber auch ein schöner Platz in der Natur (Pausenhof). Wenn die beiden am Ziel angekommen sind, wird dem „Blinden“ die Augenbinde für etwa 30 s abgenommen. In dieser Zeit soll er sich die Umgebung oder den Arbeitsplatz einprägen. Nun wird die Augenbinde wieder aufgesetzt und der „Blinde“ zum Ausgangsort zurückgeführt. Als Abschluss der Übung, schildert der „Blinde“ seinem Partner so genau wie möglich, was er wahrgenommen hat. Falls diese Übung am Arbeitsplatz durchgeführt wird, können vorher Fehler eingebaut werden, die vom „Blinden“ während der 30 Sek. wahrgenommen werden sollen. Kann er Gefahren erkennen und dadurch ausschalten?
Als Abschluss wäre es sinnvoll alle Gruppenmitglieder zu befragen, wie sie sich in den verschiedenen Rollen gefühlt haben: „War es schwer zu vertrauen?“, „Habt Ihr Euch unsicher gefühlt?“, „Konntet Ihr Vertrauen schenken?“ etc.
Personen: unbeschränkt
Material: Augenbinden oder Tücher
Dauer: 8–15 Min.
Beim „Sehenden“ werden die Fähigkeiten Verantwortung übernehmen, Vertrauen geben, Ernsthaftigkeit und Hilfsbereitschaft angesprochen; beim „Blinden“ Wahrnehmung (ohne zu sehen), vertrauen können, sich in andere Hände geben sowie die Gefährdungsbeurteilung: Was konnte ich in dieser Zeit wahrnehmen bzw. was habe ich übersehen?