Erlebnispädagogische Übung "Turmbau"
Diese Übung ist als eine mögliche Alternative zur "Ordnung im Lager" zu verstehen.
Ziel der Übung
Der höchstmögliche und stabilste Turm soll von den Teilnehmern mit den vorhandenen Gegenständen errichtet werden.
Notwendige Requisiten
Bauklötze und alles, was sich stapeln lässt
Aufbau und Vorbereitung
- Die Teilnehmer werden in Gruppen von jeweils bis zu 6 Personen aufgeteilt.
- Die vorhandenen Materialien werden gleichmäßig aufgeteilt, jede Gruppe erhält einen "Materialberg".
- Den Gruppen werden "Bauplätze" mit 3 bis 4 Metern Abstand zueinander zugeteilt.
Anleitung/Der Übungsleiter erklärt nun den "Arbeitsauftrag"
Nachdem alle Gruppen mit ihren Materialien auf dem "Bauplatz" stehen, werden sie wie folgt instruiert:
- Eure Aufgabe ist es nun, mit den vorhandenen Materialien einen möglichst stabilen und hohen Turm zu bauen!
- Dazu habt Ihr jetzt 10 Minuten Zeit!
- Man kann je nach Situation – z. B. Menge des "Baumaterials" – natürlich auch eine andere beliebige Gesamtzeit angeben.
- Oder man gibt den Teilnehmern vor der Bauaktion 5 bis 10 Minuten zum Beratschlagen und dann nochmal eine Zeit zum Aufbauen. Im diesem Fall wird sichergestellt, dass die Gruppe miteinander kommuniziert und man kann im Anschluss der Übung auch die Gesprächskultur der Gruppe reflektieren.
- Ergänzend können die Gruppen in der Phase des Beratschlagens verpflichtet werden, einen Plan ihrer Idee zu zeichnen. Dieser muss dann in der Bauphase auch tatsächlich ohne Veränderungen umgesetzt werden! Dabei stellt sich dann heraus, was gut funktioniert hat oder an was bei der Planung nicht gedacht wurde.
Was kann/wird passieren?
- Durch die leichte räumliche Trennung der Gruppen werden die Teilnehmer sofort in einen Wettkampf verfallen.
- Die Gruppen werden je einen eigenen möglichst hohen und stabilen Turm versuchen zu bauen.
Besprechung nach dem Turmbau
- Die Teilnehmer werden zusammengerufen, die Türme miteinander verglichen und das "Gewinnerteam" nach seinem Erfolgsgeheimnis gefragt.
- Anschließend wird die gesamte Gruppe gefragt, ob das Ziel der Übung wirklich erreicht worden ist.
- Außerdem wird nachgefragt, wie die Teilnehmer die Zielsetzung verstanden haben. Sie werden vermutlich Antworten geben im Sinne von: "Wir sollten einen stabileren und höheren Turm als die anderen bauen!"
- Der Übungsleiter muss aufarbeiten, dass der Wettkampf nach der Zielsetzung unnötig und kontraproduktiv gewesen ist. Er fragt, ob es nicht möglich gewesen wäre, gemeinsam mit den Materialien aller Gruppen einen einzelnen Turm zu bauen, der weitaus höher und stabiler gewesen wäre als die von den einzelnen Gruppen errichteten Türme.
Mögliche Transferthemen
- Wahrnehmung der Arbeitskollegen und deren Arbeit
- Kommunikation – sowohl abteilungsintern als auch abteilungsübergreifend
- Ressourcen zusammenlegen, Betriebsorganisation überdenken
- vom Einzelkämpfer ins Team (Ellbogengesellschaft)
- Zusammen geht die Arbeit schneller, ruhiger und harmonischer!