Übung: Perspektivenwechsel
Fragestellung
Diese Übung kann eingesetzt werden, um den Schülerinnen und Schülern die Auswirkungen des Tunnelblicks bewusst zu machen. Sie sollen also lernen, dass Konzentration auf eine einzelne Sache dazu führen kann, dass andere sicherheitsrelevante Fragen aus dem Bewusstsein ausblendet werden.
Material
Pro Schüler ein Werkstück oder zu einer Kugel zerknülltes Blatt Papier
Durchführung:
Die Schülerinnen und Schüler halten sich das Werkstück oder das zerknüllte Blatt Papier dicht vor die Augen. Die Lehrkraft stellt dazu die Frage: „Was seht Ihr?“
Die Schülerinnen und Schüler werden vermutlich über Details des Werkstücks oder Papiers berichten. Wahrnehmungen über die Umgebung dagegen werden wahrscheinlich fehlen.
Die Lehrkraft weist auf diesen Sachverhalt hin, erklärt den Begriff des „Tunnelblicks" und fragt nach: „Wer von Euch kennt diesen „Tunnelblick“ bei der Arbeit – oder auch bei privaten Anlässen?“
Nach einigen Beispielen fragt die Lehrkraft: „Was könnte man tun, um das „Außen“, also die Arbeitsumgebung, Mitarbeiter, Verkehr, aber auch Gefährdungen wahrzunehmen?“
Die Diskussion mit den Schülerinnen und Schülern soll zur Auflösung führen: Das Werkstück oder das Papier werden weiter weg vom Gesicht gehalten, um die Umwelt wieder wahrnehmen zu können. Als symbolische Geste – um das Blickfeld zu öffnen – kann das zerknüllte Papier weggeworfen werden.
Übertragen auf andere Umstände bedeutet dies ein grundsätzliches kurzes Innehalten, um bewusst an Aufgaben und ihr Umfeld heranzutreten, beispielsweise die Sichtprüfung an Maschinen und Werkzeugen und die Befolgung aller Vorschriften der jeweiligen Betriebsanweisung.
Ergänzung
Anhand der Filmszenen „Mann mit Handy läuft gegen ein Hindernis“ und „Kolja auf der Baustelle“ kann die Diskussion um den Tunnelblick auch mit Filmbeispielen belegt werden. Diese sollten aber erst nach der Übung eingeführt werden.